Zu Besuch bei Kornkraft waren am Mittwoch, den 6.11., der Menschenrechtler Omar Flores aus El Salvador und INKOTA-Referent Michael Krämer aus Berlin. Nach einer Führung der Gäste durch das Unternehmen fand am Abend eine öffentliche Informationsveranstaltung statt.
Omar Flores berichtete darüber, dass und warum viele Menschen in El Salvador keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. In zahlreichen ländlichen Regionen gibt es keine staatliche Wasserversorgung. Daher haben die Menschen mehr als 2.000 eigene, unabhängige Wassersysteme aufgebaut. Doch diese sind oft unterfinanziert und reichen häufig nicht aus, um den Wasserbedarf ihrer Gemeinden zu decken. Aufgrund einer fehlenden staatlichen Schutzpolitik für wichtige Wassereinzugsgebiete haben zudem viele Quellen in den letzten Jahren an Stärke verloren. Das Wasser in vielen Brunnen versiegte aufgrund des sinkenden Grundwasserspiegels. Ein zentraler Faktor für das schwindende Wasser ist die Abholzung in den Wassereinzugsgebieten. Ein weiteres Problem ist der Rückgang der Niederschläge aufgrund des Klimawandels, der in El Salvador längst eingesetzt hat.
Das neue INKOTA-Projekt zum Schutz der Wasserquellen, welches durch Spenden von Kornkraft unterstützt wird, hilft die nachhaltige Versorgung mit Trinkwasser sicher zu stellen. Dafür werden 30.000 Bäume angepflanzt. Die Aufforstung erhöht die Infiltration und vermindert das Ablaufen von Regenwasser in den hügeligen Gebieten. Dies trägt nicht nur zu einer Verminderung der Bodenerosion bei, sondern ist vor allem ein Beitrag zur Erhöhung des Grundwasserspiegels. Mit Beginn der Regenzeit im Mai 2019 hat die Aufforstung begonnen. Mehr als 9.400 Familien werden davon profitieren.
Es geht aber auch darum, die Menschen noch besser als bisher in die Lage zu versetzen, sich für ihr Menschenrecht auf Wasser einzusetzen. Durch den Besuch sogenannter „Wasserschulen“ lernen die Vorstandsmitglieder zahlreicher selbstverwalteter „Wassersysteme“ unter anderem wie sie sich für den nachhaltigen Schutz der Wasserquellen einsetzen, wie sie die Verteilung des Wassers transparent organisieren und wie sie sich für eine andere, nachhaltige Wasserpolitik in El Salvador einsetzen können.