Bioanbau noch ausbaufähig

In Bio steckt Potenzial. Doch die Anbauflächen, auf denen biologische Landwirtschaft betrieben wird, muss schneller wachsen, wenn das 25 %-Ziel erreicht werden soll, welches die EU bis 2030 plant. Das belegen auch die kürzlich veröffentlichten Zahlen des Bundeslandwirtschaftsministeriums (Stand 31.12.2019). Im Jahr 2019 ist die Zahl der Bio-Bauern in Deutschland um 7,6 Prozent auf 34.110 gestiegen. Der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche wuchs um 7,7 Prozent auf 1.613.834 Hektar. Damit liegt die Bio-Bauernquote bei 12,9 Prozent, der Bio-Anteil an der landwirtschaftlichen Fläche macht 9,7 Prozent aus. Doch wenn bis 2030 die von der EU geplanten 25 % Bio-Anteil bis 2030 erreicht werden soll, müsste die Wachstumsrate jedes Jahr 9,9 Prozent betragen. [show_more color=“#000000” align=“left“ more=weiterlesen… less=…weniger]

Die Zahl der verarbeitenden Bio-Betriebe legte 2019 um 4,8 Prozent auf 11.863 zu. Die vom Bundeslandwirtschaftsministerium veröffentlichten Zahlen basieren auf den Jahresmeldungen der Bundesländer, bei denen die Öko-Kontrollstellen ihre jährlichen Berichte abliefern.
Vorreiter sind Baden-Württemberg und Bayern. In Baden-Württemberg z.B. wirtschaftet inzwischen gut jeder vierte Landwirt biologisch Hier gibt es hierzulande am meisten Biobetriebe: 60 % aller Bio-Bauernhöfe sind hier zu finden. Allerdings sind die Betriebe dort sehr viel kleiner als in Nord- und Ostdeutschland. Die höchsten Bio-Anteile bei der Fläche weisen das Saarland und Hessen mit 18 und 15 %. Richtig etwas passieren muss allerdings in Niedersachsen. Die „Kornkammer Deutschlands“ ist mit 4,7 % Bio-Nutzfläche klares Schlusslicht.

BÖLW fordert 25 Prozent der Agrarforschung für Bio

„2019 entschieden sich Tag für Tag mehr als sechs Höfe für Bio und damit dafür, Essen enkeltauglich herzustellen“, sagte Peter Röhrig, Geschäftsführer des Bio-Dachverbandes BÖLW. Er forderte verstärkte Anstrengungen, damit Deutschland das EU-Bio-Ziel von 25 Prozent in 2030 erreiche. So müssten 25 Prozent der Agrar-Forschungsmittel in Bio-Projekte fließen und nicht bloß zwei Prozent wie derzeit. „Auch den Bio-Anteil in der Gemeinschaftsgastronomie müssen Bund und Länder in ihren eigenen Kantinen anpassen, von aktuell etwa ein Prozent auf 25 Prozent“, sagte Röhrig.[/show_more]

 

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